SprecherIn werden

Teil 1: SprecherIn – Ein Traumberuf

Ein Dokumentarfilm läuft im Fernsehen.
„…llegaron en la noche, atacaron la aldea y mataron a todos los hombres…” wer jetzt der spanischen Sprache nicht mächtig ist, würde etwas ratlos blicken, aber die angenehme Stimme einer Sprecherin legt sich über den Originalton. Dieses stilistische Mittel nennt man in der Film- und Hörfunk-Branche Voice-Over. Nicht nur Dokumentationen bedienen sich des Voice-Over. Es ist in der gesamten Medienbranche unverzichtbar geworden. Ob Werbung, Schulungen, Tutorials, Image- oder Industriefilme, ohne die Stimme eines Profisprechers wäre jeder dieser Filme ein Stummfilm.

Sprecher – was ist denn das?

Die Mehrzahl der Bevölkerung kann mit dem Begriff Profisprecher nichts anfangen. Man kennt den Pressesprecher oder den Regierungssprecher, ganz Gewiefte auch noch einen Synchronsprecher. Profis, die einem Filmstar die landesübliche Stimme leihen, zeichnen sich zwar durch hohes schauspielerisches Können aus, geben aber nur einen geringen Prozentsatz dessen wieder, was einen Sprecher auszeichnet. Eine Radiowerbung ohne Stimme? Nachrichten im Radio oder Fernsehen ohne gesprochenes Wort? Undenkbar. Im Folgenden werden wir die einzelnen Arbeitsbereiche eines Sprechers aufzeigen, wie man überhaupt Sprecher wird, welches Equipment ein Sprecher braucht, wie eine Produktion abläuft, welche unterschiedlichen Segmente ein Profi bedienen kann oder muss und welche Verdienstmöglichkeiten es gibt.

Ist Sprecher ein Traumjob?

Geld verdienen mit der eigenen Stimme, nicht als Sänger sondern als Profi-Sprecher? Ja, das geht. Nun sollte man sich aber nicht vorstellen in einer Villa am weißen Strand zu wohnen, Cocktails zu schlürfen, ab und zu in die klimatisierten Räume zu verschwinden, um eine Sprachaufnahme zu machen. Diese dann via Internet zu verschicken und damit einfach ein paar Hunderter verdient zu haben. Die raue Wirklichkeit sieht leider anders aus. Schätzungsweise gibt es in Deutschland ca. 3000 Sprecher und Sprecherinnen. Die meisten arbeiten freiberuflich, viele haben noch eine weitere Einnahmequelle. Und diese bestimmt dann meistens auch das Haupteinkommen.


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